Wie sehen die Rahmenbedingungen aus?
Eine Schülerladengruppe besteht in der Regel aus 20 Kindern im Alter von 6-10 Jahren. Die Kinder werden an den Wochentagen nach dem Unterricht bis 17.00 Uhr sowie in den Ferien ganztägig betreut. Unsere Schülerläden sind teamgeführt. Sie sind mit den städtischen Schülerhorten vergleichbar und orientieren sich am Bildungs- und Erziehungsplan des Landes Hessen, dem Hessischen Kinderförderungsgesetz (HessKiföG) und den Frankfurter Leitlinien.
Wie ist der typische Tagesablauf gestaltet?
Nach dem Unterricht begeben sich die Kinder selbstständig auf den Weg zum Schülerladen. Wenn sie in der Einrichtung angekommen sind, werden sie begrüßt, zum Mittagessen begleitet und bei ihren Hausaufgaben unterstützt. Die Anwesenheit der Kinder richtet sich nach den Unterrichtsstunden und den Terminen der nachmittäglichen AGs. Es herrscht ein reges Kommen und Gehen.
Welche Entwicklungsaufgaben haben Kinder im Schülerladen?
Der Eintritt in die Schule bringt für die Kinder eine umfassende Erweiterung und Neustrukturierung ihrer Erlebniswelt mit sich. Die Rolle des Kindes innerhalb der Familie, im Freundeskreis und in Bezug auf die Lehrkräfte wird neu geklärt. Hierzu brauchen Kinder Kompetenzen wie Selbstständigkeit, Gruppenfähigkeit, Durchsetzungsfähigkeit, Frustrationstoleranz und Empathie.
Kinder dieser Altersstufe brauchen jetzt mehr als die Familie, vor allem andere Kinder und andere Milieus. Sie benötigen Begleitung, wenn unterschiedliche Lebenswelten aufeinandertreffen. Positive Gruppenerfahrungen sind die Basis für Toleranz und Akzeptanz. Sie entscheiden mit darüber, ob sich Kinder später auf neue Umgebungen und Menschen einlassen können.
Weitere Entwicklungsthemen der Schülerladenzeit sind die absichtsvolle Gestaltung der Sprache durch Lesen und Schreiben, die Regulierung der eigenen Emotionen und die Ausdifferenzierung eines realistischen Selbstkonzepts mit individuellen Stärken und Schwächen.