Aufgrund ihrer Fortschritte in der motorischen und sprachlichen Entwicklung stehen für Krabbelstubenkinder die Erforschung und Interaktion mit ihrer Umwelt im Vordergrund. Sie erkunden die Welt, indem sie ihren Aktionsradius Tag für Tag erweitern.
In der Krabbelstubenzeit entdecken die Kinder ihr eigenes Ich. Ihr Verhalten wird zunehmend zielgerichteter. Sie entwickeln schrittweise eine Vorstellung vom Erfolg ihrer Handlungen im Sinne von „Ich habe das gemacht“ und erleben sich als kompetent. Es wird für sie wichtiger, die Kontrolle über Situationen zu erlangen. Im Spiel gestalten Kinder ihre Umgebung nach ihren eigenen Zielen und Wünschen. Auch der Wunsch, am sozialen Geschehen und an Entscheidungen, die die Kindergruppe betreffen, beteiligt zu sein, zeigt sich früh. Kleine Kinder verspüren eine starke Motivation, anderen zu helfen, andere Kinder zu beobachten und zu imitieren, gemeinsam Quatsch zu machen und Freunde zu finden.
In der motorischen Entwicklung nimmt jedes Kind seinen eigenen Weg: Sitzen, Krabbeln, sich Hochziehen, Stehen und sich an Möbeln entlanghangeln gehen dem Laufen voraus. Ein weiterer wichtiger Faktor in der Gesamtentwicklung ist in diesem Alter der Spracherwerb. Kinder entwickeln ihre nonverbalen und verbalen Sprachfähigkeiten vom ersten Lebenstag an in der Interaktion mit ihren Bezugspersonen. Wichtige Entwicklungsschritte sind dabei zum Beispiel Blickkontakt, das Imitieren von Lauten, die Ausbildung von Wörtern und Sätzen und Erlernen von anderen Kommunikationsformen wie der Gebärdensprache.
Weitere Entwicklungsthemen sind Sauberkeitserziehung, Selbstständigkeit, Freundschaften sowie das Kennenlernen von Grenzen bei sich und anderen.